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Pa Pf

Pappelknospen

Vorkommen

Pappeln (Populus) stellen eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Weidengewächse dar. Die mehr als 40 Arten finden sich rund um den Globus in gemäßigten Klimazonen. Zu den bekanntesten Vertretern gehören hierzulande die Schwarzpappel (Populus nigra) und die Silberpappel (Populus alba), deren Pappelknospen bereits in der Antike zu Heilzwecken genutzt wurden. Erstere ist allerdings immer seltener in reinerbiger Form anzutreffen, weil durch die Begradigung der Flüsse wichtige Lebensräume der Pappel verschwinden und Hybride sich immer stärker durchsetzen.

Pappeln siedeln sich am liebsten an feuchten Standorten an. Wie die verwandten Weiden wachsen sie bevorzugt an Bach- und Flussläufen, wo sie selbst gelegentlichen Überschwemmungen trotzen.

Inhaltsstoffe

Pappelknospen enthalten Populin, Salicin, ätherisches Öl, Gerbsäure, Gallussäure und Harz als Inhaltsstoffe.

Wirkweise

Das Salicin produzieren Pappeln, um sich vor Fressfeinden wie Insekten zu schützen. Im Menschen wirkt es entzündungshemmend und schmerzlindernd, ähnlich wie Aspirin. Auch antibakterielle und wundheilungsfördernde Eigenschaften soll der Inhaltsstoff aufweisen. Die Heilwirkungen der Pappelknospen machten sich die Menschen schon in der Antike zunutze und verwendeten sie zur Behandlung von Entzündungen aller Art. Hildegard von Bingen riet bei oberflächlichen Verletzungen und Hämorriden zu einem Sud aus Pappelknospen und -rinde.

Erste Studien legen auch einen Effekt bei Gelenk- und Rheumaschmerzen nahe. Erfrierungen und Sonnenbrand sollen sich mit Pappelknospen ebenfalls gut lindern lassen. Für diese äußerlichen Anwendungen lässt sich aus Pappelknospen ein Tee für Waschungen oder Bäder beziehungsweise eine entsprechende Popolium-Salbe zubereiten.

Innerlich angewendet, sollen Pappelknospen als Tee Entzündungen bekämpfen. In der traditionellen Heilkunde wurden sie auch bei Blaseninfektionen sowie bei Erkältungen und Fieber eingesetzt.

Aussehen

Kein anderer Baum schießt in unseren heimischen Breiten so schnell in die Höhe wie die Pappel. Zwischen 30 und 45 Meter reckt sich das sommergrüne Gewächs nach oben. Die Schwarzpappel bildet eine ausladende Krone aus mit am Rand gezähnten Blättern.

Im Frühjahr wachsen an den Spitzen und den Zweigen des Baumes die Pappelknospen, aus denen sich die jungen Blätter entwickeln. Die Knospen setzen sich aus mehreren Schuppenblättern zusammen. Sie duften stark balsamisch und sind von einem klebrigen Harz umhüllt. Zum Sammeln für Heilzwecke eignen sich Pappelknospen, solange sie noch geschlossen sind.

Wissenswertes

Das Harz, das die Pappelknospen überzieht, sammeln auch Bienen und verarbeiten es zu Propolis, dem Kittharz, mit dem sie ihre Bienenstöcke abdichten.

Pfefferkraut

Vorkommen

Pfefferkraut (Lepidium latifolium) beschreibt eine Pflanzenart, die der Gattung der Kresse zugerechnet wird.

Durch die enge Verwandtschaft zur besser bekannten Gartenkresse wird die Pflanze auch als ausdauernde Kresse bezeichnet, weil sie mehrjährig Bestand hat. Die Heimat der krautigen Pflanzen stellen die europäischen und asiatischen Küsten dar, vor allem die Nordwestküsten Europas. Hier besiedelt das Kraut gern salzhaltige Sand- oder Tonböden wie Dünen. Im Binnenraum Europas und Asiens ist Pfefferkraut seltener anzutreffen. Hier findet es sich zuweilen auf Wiesen in Flussnähe. Anfang des 20. Jahrhunderts gelangte es über den eurasischen Raum hinaus nach Nordamerika.

Inhaltsstoffe

Senfölglycoside, ätherische Öle sowie Bitterstoffe und Lepidin bilden wichtige Inhaltsstoffe des Pfefferkrautes.

Wirkweise

Obwohl Pfefferkraut eher wenig bekannt ist, eignet es sich hervorragend zur Verwendung in der Küche. Sein Geschmack ähnelt dem der verwandten Gartenkresse, allerdings kann es mehr Schärfe beisteuern. Als junge, frisch gezupfte Blätter schmeckt Pfefferkraut gut zu Kartoffeln, Quark- sowie Eierspeisen und macht auch im Salat einiges her. Alte Blätter lassen sich wie Gemüse zubereiten und selbst der Wurzelstock lässt sich vom Pfefferkraut kulinarisch nutzen – hierbei ähnelt das Kraut dem Meerrettich.

In ihren Büchern schrieb die Kräuterkundige Hildegard von Bingen dem Pfefferkraut im Mittelalter verschiedene Heilwirkungen zu. So nutzte sie es beispielsweise als wichtige Zutat für ihre Bärwurzgewürzmischung. Allerdings geht man heute davon aus, dass die Heilige in ihren Beschreibungen nicht Pfefferkraut meinte, sondern sich womöglich auf Bohnenkraut bezog, das im Volksmund häufig Pfefferkraut genannt wird. Auf welche Pflanze Hildegard von Bingen jedoch wirklich in ihren Schriften Bezug nahm, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.

Aussehen

Trotz seiner Verwandtschaft zu anderen Kressearten weist das Pfefferkraut in seinem Aussehen deutliche Unterschiede zu anderen Vertretern auf. Denn im Gegensatz zu anderer Kresse wächst Pfefferkraut mehrjährig und hält dem Winter stand. Es entwickelt bis zu einem Meter hohe Blütenstände, die trotz ihrer Höhe eher unscheinbar bleiben. Im Winter zieht sich das Kraut in die Erde zurück und treibt im Frühling an einer anderen Stelle neu aus.