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Rosenöl

Die Rose (Rosa) steht als Symbol für die Liebe und gilt als stolze Königin der Blumen. Ihr Duft ist einzigartig und lässt sich nur schwer in Worte fassen. Deshalb fließt ihr Öl in zahlreiche Parfüme ein und verleiht ihnen ein sinnliches Aroma. Rosenöl gehört nicht umsonst den kostbarsten Düften an, die wir kennen. Dabei handelt es sich um das ätherische Öl, das aus den Kronblättern der Pflanze gewonnen wird.

Vorkommen

Innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) bilden Rosen die Pflanzengattung, von der sich auch der Name der Pflanzenfamilie ableitet. Sie kommen sowohl als Wild- als auch als Kulturrosen vor. Je nach Art gedeihen sie in gemäßigten und subtropischen Klimazonen. An die Temperatur stellt die Rose nur wenige Ansprüche, wichtiger ist ihr ein Plätzchen in der Sonne.

Die Blüten, aus denen das wertvolle Rosenöl destilliert wird, stammen in erster Linie aus Frankreich, Marokko, dem Iran, der Türkei und Bulgarien – vor allem in Rosenthal, wo ihr Anbau sogar namensgebend war. Dort werden die Kostbarkeiten händisch gepflügt. Gewonnen wird Rosenöl hauptsächlich aus den Arten:

  • Rosa centifolia
  • Rosa damascena

Um einen Liter Rosenöl zu destillieren, braucht es 5000 kg Kronblätter. Deshalb ist echtes, per Wasserdampf aus Rosenblüten gewonnenes Öl auch sehr teuer. Ein Liter bulgarisches Rosenöl kostet bis zu 10.000 Euro.

Inhaltsstoffe

Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Rosenöl sind Geraniol und Citronello. Des Weiteren enthält das Öl Farnesol, Nerol, Ethanol, Linalool, Eugenol, Citral, Phenylethylalkohol, Carvon, Eugenolmethylether, Aldehyde, Apfel- und Bernsteinsäure.

Wirkweise

Nicht nur für die Parfümindustrie ist Rosenöl von Bedeutung. Seine wertvollen Inhaltsstoffe machen es auch für andere Verwendungsweisen interessant. So werden dem Öl entzündungshemmende und bakterizide Wirkungen zugeschrieben.

Nutzen lässt sich Rosenöl innerlich – unbedingt verdünnen! – und äußerlich. Auf die Haut aufgetragen, gilt es als Beautyallrounder, der das Hautbild verbessert und gleichzeitig seinen herrlichen Duft versprüht. Darüber hinaus kommt das Öl der Rose der Wundheilung zugute und hilft dabei, Entzündungen zu lindern. Auch die Haarpflege gewinnt durch das Öl. Es schenkt dem Haar Feuchtigkeit und bringt es zum Glänzen.

Als Multitalent erweist sich Rosenöl auch in der Naturheilkunde. So lassen sich damit Bronchitis und Halsschmerzen behandeln, aber auch Entzündungen am Zahnfleisch und Menstruationsbeschwerden. Von positiven Auswirkungen bei Migräne ist ebenfalls die Rede. Außerdem werden dem Öl stimmungsaufhellende und entspannende Effektenachgesagt, wodurch sich sein Einsatz bei Stress und Angstzuständen rechtfertigt.

Aussehen

In der Blütezeit verwandelt sich die Rose zur faszinierenden Schönheit, um die sich unzählige Mythen und Dichtungen ranken. Die meisten Arten besitzen fünf Kronblätter, aus denen das Rosenöl mittels aufwendiger Destillation schonend herausgelöst wird. Das Öl selbst ist eine Flüssigkeit, gelblich bis grünlich gefärbt.

Salbei

Vorkommen

Der Echte Salbei (Salvia officinalis) gelangte bereits im frühen Mittelalter aus dem Mittelmeerraum nach Mitteleuropa und ist hier inzwischen weit verbreitet. Es waren Mönche, die die Salbeiblätter wegen ihrer schon seit der Antike bekannten Heilwirkung über die Alpen in nördlichere Regionen brachten. Zwar gehört Salbei schon lange auch in unseren heimischen Gärten zum typischen Erscheinungsbild, doch seine warme Heimat macht ihn sehr kälteempfindlich. Echter Salbei braucht viel Sonne, mit Wassermangel kommt er dagegen sehr gut aus. Deshalb gedeiht er auch auf trockenen und steinigen Böden, am besten mit Kalk angereichert.

Inhaltsstoffe

Die vielfach gerühmte Heilwirkung des immergrünen Krautes geht auf die Salbeiblätter zurück. Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Blätter machen ätherisches Öl, Gerb- sowie Bitterstoffe, Diterpene, Triterpene und Flavonoide aus. Salbeiblätter anderer Arten enthalten ähnliche Wirkstoffe, unterscheiden sich jedoch in ihrer Zusammensetzung vom Echten Salbei.

Wirkweise

Wegen seines markanten leicht bitteren Geschmacks findet der Echte Salbei in der Küche als Gewürz vielfach Verwendung. Getrocknete oder frisch gezupfte Salbeiblätter geben deftigen Speisen einen zusätzlichen Pepp. Als Gewürz passt das Küchenkraut sehr gut zu Fleischgerichten, Fisch und Kräuterkäse. Frische Salbeiblätter werden gern als Geflügelfüllungen genutzt. Lecker schmeckt auch ein Salbeitee.

Besonders wertvoll zeigt sich Echter Salbei als Heilpflanze – eine Verwendungsart, auf die bereits sein Name hindeutet: So wird das lateinische salvus mit ganz, heil und gesund übersetzt. Salbeiblätter versprechen eine entzündungshemmende Wirkung im Mund- und Rachenraum. Deshalb hilft die Pflanze gut bei Infekten der oberen Atemwegen oder Zahnfleischentzündungen. Außerdem wirken Salbeiblätter schweißhemmend. Aus diesem Grund wird bei Schweißfüßen häufig ein Fußbad mit Salbei empfohlen.

Die traditionelle Heilkunde nutzt Salbeiblätter auch zur Behandlung von Magen- und Darmbeschwerden. Blähungen und Völlegefühl sollen sich mit Salbei vertreiben lassen. Besonders gut soll er die Fettverdauung unterstützen.

Aussehen

Echten Salbei erkennen Sie an seinen charakterlichen Blättern. Sie sind schmal und laufen zu ihrem Ende hin spitz zu. Dabei ist die Oberseite der Salbeiblätter von einer silbrigen Haarschicht überzogen, die Unterseite eher filzig behaart.

Wissenswertes

In der Schwangerschaft und Stillzeit wird Salbei nicht angeraten. Das liegt an der zusammenziehenden Wirkung der Salbeiblätter, die frühzeitige Wehen auslösen könnten. Obendrein sollen sie die Milchproduktion hemmen.

Süssholz

Vorkommen

Süßholz raspeln bezeichnet gemeinhin, etwas schönzureden. Aus der Süßholzwurzel gewinnen wir die ungemein beliebte Süßigkeit Lakritze. Seine wertvollen Inhaltsstoffe machen das Gewächs aber auch zu einer interessanten Heilpflanze.

Echtes Süßholz (Glycyrrhiza glabra) ist rund um das Mittelmeer bis nach Westasien hinein heimisch. Dabei entpuppt sich die Pflanzenart als echter Sonnenliebhaber. In der Sonne mag sie es am liebsten, aber gut geschützt vor Wind. Bis sich die ersten Süßholzwurzeln ernten lassen, vergehen allerdings etwa drei Jahre. Dann sind die Wurzeln kräftig genug für die Weiterverarbeitung. Das typische Anbauland von Echtem Süßholz erstreckt sich im Nahen Osten.

Inhaltsstoffe

Süßholzwurzeln liefern nicht nur den Extrakt, aus dem die Lakritze entsteht. Die Wurzeln sind auch jener Bestandteil, der die arzneilichen Wirkungen verantwortet. Die entscheidenden Inhaltstoffe der Süßholzwurzel stellen Triterpensaponine dar, vor allem in Form von Glycyrrhizin. Dieser Stoff ist 50-mal süßer als Zucker und für die außergewöhnliche Süße der Lakritze verantwortlich.

Außerdem sind die Wurzeln reich an Flavonoiden und Cumarinen. Insgesamt sollen bis zu 400 unterschiedliche Inhaltsstoffe in Süßholz vorkommen.

Wirkweise

Als Heilpflanze bietet Echtes Süßholz ein breites Wirkspektrum. So sollen die Inhaltsstoffe entzündungshemmende Effekte verursachen und die Bildung von Magensäure reduzieren. Deshalb wird Echtes Süßholz inzwischen zur Gastritis-Therapie verwendet. Auch eine antivirale und antiulzerogene Wirkweise wird vermutet. Die Süßholzwurzel soll außerdem in der Lage sein, in den Atemwegen gesammelten Schleim zu verflüssigen. Erkältungen mit Husten lassen sich auf diese Weise lindern.

Getrocknet und zerkleinert oder gerieben lässt sich aus der Süßholzwurzel und ihren Trieben ein Tee zubereiten. Ein kalter Aufguss ist ebenfalls möglich.

Schon in der Antike kannten und nutzten die Menschen die Pflanze als Heilmittel. Heute gehen viele Studien den Wirkmechanismen des Süßholzes genau auf den Grund. Das medizinisch wirksame Potenzial der Süßholzwurzel würdigte der Titel Arzneipflanze des Jahres, der ihr 2012 verliehen wurde.

Aussehen

Die mehrjährige, winterharte Staude kann bis zu zwei Meter hoch werden. Die Stängel treiben jedes Jahr neu aus. Die Blüten leuchten von hellem Violett bis zu Weiß. Die Süßholzwurzel entwickelt sich als lange Pfahlwurzel, die sich im Laufe der Zeit weit verzweigt und verholzt.

Wissenswertes

Wie bei vielen Pflanzen kommt es auch bei Süßholz auf die Dosis an. In zu hohen Mengen können die Inhaltsstoffe körpereigene Hormone beeinflussen. Bei Diabetes, Bluthochdruck, Nierenleiden sowie in der Schwangerschaft und Stillzeit wird generell vom Genuss abgeraten.

Veilchen

Das Veilchen hat trotz seines eher unscheinbaren Äußeren schon zahlreiche Dichter zu Lobpreisungen veranlasst. Und auch Hildegard von Bingen versprach sich als Kräuterkundige des Mittelalters viel von seiner Wirkung als Heilpflanze.

Vorkommen

Die Pflanzengattung Veilchen (Violoa) umfasst etwa 650 Arten, von denen der Großteil in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel heimisch ist. In wärmeren Regionen kommen Veilchen eher in Höhenlagen vor. Bescheidenheit, mit denen Veilchen häufig in Verbindung gebracht werden, beweisen sie auch bei der Standortwahl. Mäßig feucht, aber nie trocken, humusreich, nicht allzu stark von der Sonne beschienen – so mögen die Blumen den Boden am liebsten. Im Garten wachsen sie gern im Schatten anderer Pflanzen. Wilde Veilchen gedeihen auf schattigen Wiesen, am Waldrand sowie an Zäunen und Hecken.

Inhaltsstoffe

Aufgrund seines ätherischen Öls, verschiedener Vitamine und Mineralstoffe ist das Veilchen nicht nur wegen seiner Schönheit interessant. Die Pflanzen enthalten Saponine, Bitterstoffe, Eugenol, Flavonoide, Glykoside und Salizylsäure als wichtige Inhaltsstoffe.

Wirkweise

Als Frühblüher kündigen Veilchen den Frühling an und sind im Garten schön anzusehen. Doch auch in der Küche machen sie einiges her: Mit ihrem lieblichen Aroma lassen sich damit vor allem Süßspeisen, aber auch herzhafte Gerichte wie Suppen und Salate verfeinern. Die essbaren Blüten geben auch eine wunderschöne Dekoration ab. Außerdem lassen sie sich zu Sirup, Blütenessig oder Fruchtsaft verarbeiten. Eine besondere Delikatesse stellen kandierte Veilchen dar.

Der griechischen und römischen Mythologie zufolge soll es dem Gott Vulkan mit dem Duft von Veilchen gelungen sein, einen Kuss von der Liebesgöttin Venus zu erhaschen. Wegen ihres betörenden Duftes werden Veilchenblüten auch von der Parfumindustrie gern verwendet. Aber nicht alle Blüten verströmen einen Duft.

Die wertvollen Inhaltsstoffe des Veilchens verhalfen ihm schon in der Antike zu Bekanntheit. Hippokrates empfahl es gegen Kopfschmerzen, Sehstörungen und Melancholie. Heute macht sich die Naturheilkunde vor allem seine schleimlösende Wirkung zunutze und schätzt es als Mittel gegen Husten und AtembeschwerdenSchweißtreibende und entspannende Effekte werden dem Veilchen mitunter ebenso zugeschrieben, sodass es sich einerseits bei Erkältungen mit Fieber, andererseits als leichtes Schlafmittel einsetzen lässt.

Für die innerliche und äußerliche Anwendung bietet sich ein Veilchen-Tee an. Als Kompresse oder Bad soll der Veilchen-Tee ebenfalls Hautprobleme lindern.

Aussehen

Bei Veilchen handelt es sich um zweijährige krautige Pflanzen, die gelegentlich zu Halbsträuchern heranwachsen. In der Blütezeit, die von März bis Mai dauert, zeigen sie sich in ihrer vollen Pracht. Dabei blühen Veilchen je nach Art in Gelb, Rot sowie häufig in Blau und Violett. Manche Vertreter färben sich aber auch weißlich beziehungsweise bräunlich bis schwarz.