Habichtskraut

Vorkommen

Aus der Ferne erinnert Habichtskraut (Hieracium) stark an Löwenzahn, bei näherem Hinsehen unterscheidet es sich jedoch in einigen Merkmalen von den ebenfalls zur Familie der Korbblütler gehörenden Verwandten. Zahlreiche Vertreter der Pflanzengattung sind hierzulande weit verbreitet, wenn auch relativ unbekannt. Dazu zählen sowohl das Kleine als auch das Orangerote Habichtskraut, die früher häufig als heimische Heilkräutergenutzt wurden. Auch Hildegard von Bingen verwendete das Kraut gern. Die krautigen Pflanzen sind recht anspruchslos und gedeihen selbst auf recht trockenen Böden. Habichtskräuter wachsen auf Wiesen, Waldlichtungen, am Wegesrand, aber ebenso in heimischen Gärten, wo sie schnell einen ausgedehnten Blumenteppich bilden können und andere Pflanzen verdrängen.

Inhaltsstoffe

Cumarine, Flavonoide, Schleimstoffe und Gerbstoffe stellen wichtige Inhaltsstoffe von Habichtskraut dar.

Wirkweise

Habichtskraut wird heute vielfach als Unkraut in Gärten angesehen. Dabei lässt sich die Pflanze wunderbar kulinarisch nutzen. Frische Blätter verfeinern klein gehackt Salate, Kräuterbutter sowie Aufstriche und Suppen. Die Blüten des Kleinen Habichtskrauts schmecken leicht süßlich und runden Frischkäse, Kräuterbutter sowie einen Salat gut ab – nicht zuletzt als reizvolle Dekoration. In früheren Zeiten wurde das Habichtskraut vor allem als Heilpflanze geschätzt, die die Sehkraft eines Habichtes verleihen sollte. Auf diese Wirkung geht vermutlich auch der Name des Krautes zurück. Inzwischen hat man von dieser Verwendung Abstand genommen. Im Mittelalter stellte Habichtskraut ein Bestandteil verschiedener Kräutermischungen dar, die die kräuterkundige Hildegard von Bingen anfertigte. Sie schrieb dem Kraut eine herzstärkende Wirkung zu und mischte es für verschiedene Zubereitungen mit Diptam und Galgant. Auch bei Verdauungsbeschwerden, insbesondere bei Durchfall, soll die Gabe von Habichtskraut helfen. Deutlich gesicherter ist dagegen die Verwendung bei Entzündungen im Mund und Hals. Denn Habichtskraut gilt als adstringierend und entzündungshemmend. Verwendet wird es innerlich als Tee oder Auszug zum Spülen und Gurgeln. Äußerlich sollen sich damit Wunden behandeln lassen. Das Kleine Habichtskraut ist auch als Diuretikum bekannt, also für seine harntreibende Wirkung.

Aussehen

Zu den Habichtskräutern zählen unzählige Unterarten, die sich teilweise sehr schwer voneinander abgrenzen lassen. Es handelt sich um ausdauernde krautige Pflanzen, die sich zu beachtlichen Stauden entwickeln können. Die Pflanze bildet recht kräftige Pfahlwurzeln aus, der behaarte Stängel ragt aufrecht in die Höhe. Das Kleine Habichtskraut erreicht Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern, das Orangerote, das vor allem in europäischen Gebirgsregionen heimisch ist, wächst sogar bis zu 60 Zentimeter hoch. Die Laubblätter befinden sich an der Stängelbasis. Charakteristisch sind seine an Löwenzahn erinnernden Blüten, die beim Kleinen Habichtskraut gelb und beim Orangeroten – wie der Name bereits andeutet –gelborange bis orangerot gefärbt sind.

Meisterwurz

Meisterwurz oder auch Kaiserwurz

Die Meisterwurz, oft auch Kaiserwurz genannt, ist eine Heilpflanze aus dem Alpenraum. Sie war Hildegard von Bingen bekannt, wurde allerdings zu jener Zeit noch nicht allzu intensiv genutzt. Nichtsdestoweniger waren Pillen, Pulver und Aufgüsse bereits Hausmittel gegen so einige Leiden.

Vorkommen von Meisterwurz

Hauptsächlich im Alpenraum vorzufinden, wächst diese Pflanze ebenfalls in südlicheren Gebieten. In Italien, Spanien, Rumänien und selbst der Ukraine ist der Meisterwurz etwa heimisch. Heutzutage lässt sich das Kraut selbst in Schweden, Großbritannien und gar Kanada vorfinden. Dorthin haben allerdings wir Menschen die Pflanze gebracht. Im Allgäu findet sich Meisterwurz gar in Höhen bis zu 2200 Meter. Steile Hänge und Gebirgswiesen sind dabei die Orte, an denen der Meisterwurz am liebsten wächst.

Inhaltsstoffe von Meisterwurz

Beliebt ist die Meisterwurz aufgrund der im Wurzelstock enthaltenen ätherischen Öle. Bis zu ein Prozent des Wurzelstockes kann aus wohlriechenden Ölen bestehen. Knapp 30 % des ätherischen Öls macht dabei Sabinen aus. Dieses kommt etwa auch im Majoran und schwarzen Pfeffer vor. Neben den duftenden Terpenen sind es Bitter- und Gerbstoffe, die gesundheitsfördernd wirken können. Bitterstoffe fördern nicht nur die Verdauung, sie unterstützen auch unser Kopfhirn sowie unser Darmhirn. Gerbstoffe fördern unseren Verdauungsapparat weiter. Furocumarine sind weitere pflanzliche Abwehrstoffe, die unserer Gesundheit guttun können.

Wirkweise von Meisterwurz

Einnehmen kann man die Meisterwurz als Tee oder bspw. als Pille bzw. Pulver. Das Kauen von Meisterwurz empfiehlt man u. a. bei Magen- oder Zahnschmerzen sowie Übelkeit. Des Weiteren findet die Meisterwurz bei Asthma Verwendung, ebenso bei Entzündungen in den oberen Atemwegen. Nicht zuletzt kann die Meisterwurz schleimlösend wirken und bspw. bei Erkältungen für Abhilfe sorgen. Aufgrund von antibakteriellen Eigenschaften kann man bei Bronchitis Meisterwurz inhalieren. Die Gerb- und Bitterstoffe zusammen mit den Terpenen können die Verdauung unterstützen. Im selben Zusammenhang kann Meisterwurz gegen Fieber helfen. Interessant ist die Anwendung zur Wundheilung, in Meisterwurzextrakt getränkte Tücher wurden bereits vor Hunderten von Jahren auf Wunden gelegt. Auch bei Akne oder Abszessen könnte man in Absprache mit dem eigenen Arzt den Einsatz von Meisterwurz überlegen.

Aussehen von Meisterwurz

Die Meisterwurz ist eine krautige Pflanze, die bis zu einen Meter hoch wachsen kann. Sie gibt einen aromatischen Duft ab, der an Sellerie erinnert. Die Laubblätter sind grasgrün, wobei ein Blatt bis zu 30 Zentimeter lang werden kann. Die Blütenstände sind Dolden, die bis zu 50 Strahlen ausbilden können.

Nachtkerzenöl

Tags wirken Nachtkerzen eher unscheinbar, doch mit der Dämmerung beginnen die krautigen Pflanzen, ihre Blüten zu öffnen – so schnell, dass man ihnen dabei zuschauen kann. Dabei verbreiten sie ihren charakteristischen süßlichen, fast schon manchmal aufdringlich wirkenden Duft. Nach der Blütezeit lässt sich aus den Samen, die zu Hunderten von einer Blütenrispe produziert werden, Nachtkerzenöl per Kaltpressung gewinnen. Das Öl ist besonders reich an Omega-6-Fettsäuren und wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Naturheilmittel geführt.

 Vorkommen

Nachtkerzen (Oenothera) sind eine Pflanzengattung, die der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae) zugerechnet werden und rund 200 verschiedene Arten umfassen. Heimisch sind die Pflanzen in der Neuen Welt, im 17. Jahrhundert gelangten sie von Nordamerika auch nach Europa. Zunächst wurden sie in Gärten und Parks kultiviert, wodurch sie im Laufe der Zeit verwilderten und sich in ganz Europa ausbreiteten. Wild siedeln sich die recht anspruchslosen Gewächse bevorzugt auf Brachflächen, Böschungen und Bahndämmen an. Inzwischen werden die Pflanzen großflächig angebaut. Der Grund: das Nachtkerzenöl, das den Samen entnommen wird.

Inhaltsstoffe

Nachtkerzenöl enthalten die Pflanzen reichlich. Gamma-Linolensäure und Linolsäure machen die wichtigsten Inhaltsstoffe des Öls aus – zwei mehrfach ungesättigte Omega-6-Fettsäuren, die der menschliche Körper nicht selbst bilden kann, weshalb er sie nur über die Nahrung aufnehmen kann. Des Weiteren stecken in Nachtkerzenöl Ölsäure, weitere Fettsäuren sowie Mineralstoffe, Eiweiße und Vitamin E.

Wirkweise

Schon die indigenen Einwohner Nordamerikas nutzten Nachtkerzenöl bei Frauenleiden und Hautausschlägen. Heute besteht die wichtigste Verwendungsform des Öls in der Behandlung von Neurodermitis. Bei Patienten mit diesem Krankheitsbild wird eine Stoffwechselstörung vermutet. Den Betroffenen soll ein Enzym fehlen, das an der körpereigenen Verarbeitung von Omega-6-Fettsäuren beteiligt ist. Trockene, schuppige Haut, begleitet von einem unangenehmen Jucken sind die Folge. Diese Beschwerden sollen sich mit dem Öl der Nachtkerzen lindern lassen, wenn es auch bisher an eindeutigen Studienergebnissen dazu mangelt. Der hohe Fettgehalt soll jedoch zur Beruhigung der Haut beitragen. Wegen des ausgeprägten Fett- und Feuchtigkeitsanteils ist Nachtkerzenöl häufig in Kosmetikprodukten enthalten, vor allem in Cremes.

Außerdem wird der Einsatz des Öls bei Mastodynie, vor allem zyklusbedingtem Brustspannen, und bei Nervenschädigungen im Rahmen einer Diabetes-Erkrankung diskutiert.

Aussehen

Ihr dekoratives Aussehen war der Grund, dass die Nachtkerze ihren Außerdem wird der Einsatz des Öls bei Mastodynie, vor allem zyklusbedingtem Brustspannen, und bei Nervenschädigungen im Rahmen einer Diabetes-Erkrankung diskutiert. nach Europa fand. Die zweijährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 100 und 200 cm. Ab Juni entwickelt sie große gelbe Blüten, die eine rote bis purpurfarbene Zeichnung besitzen und zu einer Röhre verwachsen. Zwar verblühen diese recht schnell. Aus ihnen entstehen nun aber die Schoten mit den Samen, woraus das Nachtkerzenöl gewonnen wird. Doch es werden ständig neue essbare Blüten nachgebildet, wodurch die Pflanzen Gärtnern lange Zeit Freude bereiten.