gewöhnliche Goldrute

Vorkommen

Die Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea) begegnet uns am Rande von Laubwäldern, im Gebüsch oder am Wegesrand sowie auf Brachflächen und Magerrasen. In Mitteleuropa ist sie weit verbreitet. Dabei ist die ausdauernde krautige Pflanze der einzige Vertreter aus der Familie der Goldruten, der in Mitteleuropa heimisch ist. Andere Sorten wachsen überwiegend in Nordamerika. Schon die Alten Germanen kannten die Goldrute und nutzten die leuchtend gelbe Zierstaude als Heilpflanze.

An ihren Boden stellt die Gewöhnliche Goldrute nur wenig Ansprüche, wodurch sich ihre große Verbreitung in unseren Gefilden erklärt. Andere Bezeichnungen für die Pflanze lauten Echte oder Gemeine Goldrute, auch Goldraute. Als Wundkraut oder Fuchsschwanz ist sie ebenfalls bekannt.

Inhaltsstoffe

Flavonoide und Triterpensaponine zählen zu ihren wichtigen Inhaltsstoffen. In der Wurzel der Gewöhnlichen Goldrute finden sich ätherisches Öl und Phenolglykoside. Für die Wirkung der Heilpflanze wird das Zusammenspiel der Inhaltsstoffe verantwortlich gemacht.

Wirkweise

Ihre heilende Wirkung entfaltet die Gewöhnliche Goldrute vor allem bei Harnwegsinfekten. Sie regt die Blase zur Entwässerung an, sodass Keime aus dem Körper gespült werden. Wichtig ist es dann natürlich, viel zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Auch in unserem Dignatio! BlasenKraft ist Goldrute enthalten. Hier bildet sie zusammen mit Salbei und weiteren Bestandteilen ein starkes Team für die gesunde Blase.

Doch ihre Fähigkeiten gehen über ihre entwässernden Eigenschaften hinaus. So werden ihr auch schmerzstillende und entzündungshemmende Eigenschaften zugesprochen. Bereits den Germanen diente die Gewöhnliche Goldrute als Wundheilkraut. Umschläge mit der getrockneten oder frischen Pflanze sollten dazu beitragen, dass Wunden schneller heilen.

Aussehen

Ihr Blütenkopf besteht – wie für Korbblütler typisch – aus mehreren kleinen Einzelblüten, bei der hier heimischen Gewöhnlichen Goldrute sind sie recht locker angeordnet. Durch ihre leuchtend gelbe Farbe zieht sie ab August, wenn ihre Blütezeit beginnt, die Aufmerksamkeit auf sich und sticht gerade in den kargen Umgebungen hervor, in denen sie sich so wohlfühlt. Kein Wunder, dass sie deshalb auch gern im Garten angepflanzt wird.

Pfefferkraut

Vorkommen

Pfefferkraut (Lepidium latifolium) beschreibt eine Pflanzenart, die der Gattung der Kresse zugerechnet wird.

Durch die enge Verwandtschaft zur besser bekannten Gartenkresse wird die Pflanze auch als ausdauernde Kresse bezeichnet, weil sie mehrjährig Bestand hat. Die Heimat der krautigen Pflanzen stellen die europäischen und asiatischen Küsten dar, vor allem die Nordwestküsten Europas. Hier besiedelt das Kraut gern salzhaltige Sand- oder Tonböden wie Dünen. Im Binnenraum Europas und Asiens ist Pfefferkraut seltener anzutreffen. Hier findet es sich zuweilen auf Wiesen in Flussnähe. Anfang des 20. Jahrhunderts gelangte es über den eurasischen Raum hinaus nach Nordamerika.

Inhaltsstoffe

Senfölglycoside, ätherische Öle sowie Bitterstoffe und Lepidin bilden wichtige Inhaltsstoffe des Pfefferkrautes.

Wirkweise

Obwohl Pfefferkraut eher wenig bekannt ist, eignet es sich hervorragend zur Verwendung in der Küche. Sein Geschmack ähnelt dem der verwandten Gartenkresse, allerdings kann es mehr Schärfe beisteuern. Als junge, frisch gezupfte Blätter schmeckt Pfefferkraut gut zu Kartoffeln, Quark- sowie Eierspeisen und macht auch im Salat einiges her. Alte Blätter lassen sich wie Gemüse zubereiten und selbst der Wurzelstock lässt sich vom Pfefferkraut kulinarisch nutzen – hierbei ähnelt das Kraut dem Meerrettich.

In ihren Büchern schrieb die Kräuterkundige Hildegard von Bingen dem Pfefferkraut im Mittelalter verschiedene Heilwirkungen zu. So nutzte sie es beispielsweise als wichtige Zutat für ihre Bärwurzgewürzmischung. Allerdings geht man heute davon aus, dass die Heilige in ihren Beschreibungen nicht Pfefferkraut meinte, sondern sich womöglich auf Bohnenkraut bezog, das im Volksmund häufig Pfefferkraut genannt wird. Auf welche Pflanze Hildegard von Bingen jedoch wirklich in ihren Schriften Bezug nahm, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.

Aussehen

Trotz seiner Verwandtschaft zu anderen Kressearten weist das Pfefferkraut in seinem Aussehen deutliche Unterschiede zu anderen Vertretern auf. Denn im Gegensatz zu anderer Kresse wächst Pfefferkraut mehrjährig und hält dem Winter stand. Es entwickelt bis zu einem Meter hohe Blütenstände, die trotz ihrer Höhe eher unscheinbar bleiben. Im Winter zieht sich das Kraut in die Erde zurück und treibt im Frühling an einer anderen Stelle neu aus.

Kurkuma

Vorkommen

Kurkuma, Kurkume, Gelber Ingwer, Gelbwurz, Safranwurz oder Curcuma – alles Namen für eine Pflanzenart: Botanisch heißt sie Curcuma longa und gehört den Ingwergewächsen an. Ihre Heimat liegt in Südostasien. In Indien und China wurde Kurkuma schon seit Jahrtausenden als Nahrungs- und Heilpflanze angebaut. Inzwischen gelang ihre Kultivierung auch in anderen tropischen Regionen, sogar in Australien. Das Gewächs mag es ganzjährig warm und bevorzugt den Halbschatten.

Nach Europa gelangte Kurkuma im Spätmittelalter über die Seidenstraße und wurde schon bald zu einem begehrten Gewürz, das vor allem in der bekannten Currymischung enthalten ist.

Inhaltsstoffe

Wichtigster Inhaltsstoff von Kurkuma ist Curcumin. Rund 3 Prozent macht der natürliche Farbstoff aus, der dem Wurzelstock auch seine typische satte gelbe Farbe verleiht. Außerdem finden sich in dem Rhizom bis zu 5 Prozent ätherische Öle sowie Harze, Eiweiß und Zucker.

Wirkweise

Im Curry bildet Kurkuma einen wichtigen Bestandteil. Doch nicht nur getrocknet als Gewürz zeigt sich die Pflanze von ihrer geschmacklichen Seite. Auch frisch zubereitet, bereichert die Knolle den Speiseplan und entfaltet ihren herben, harzigen Geschmack selbst in einem Tee.

Durch die starke Gelbfärbung wird Kurkuma außerdem zum Färben diverser Materialien verwendet.

Am interessantesten ist das Ingwergewächs allerdings wegen seiner Heilwirkung, die die traditionelle chinesische Medizin und Ayurveda schon lange für sich nutzten. Heute soll in zahlreichen Studien der medizinische Nutzen von Kurkuma bestätigt werden, der den Knollen den Ruf als Superfood eingebracht hat. Die wissenschaftliche Bestätigung steht allerdings noch aus.

Zugeschrieben werden Kurkuma antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen, ausgehend von dem enthaltenen Curcumin. So soll der Wirkstoff Zellschädigungen ausbremsen und abmindern. Krebshemmende Effekte werden ebenfalls vermutet. Unbestritten ist dagegen die positive Wirkung, die Kurkuma auf die Verdauung hat, weil die Leber zur Produktion von Gallensäure angeregt wird. Blähungen und Völlegefühl sollen sich so gut behandeln lassen.

Aussehen

Die ausdauernde, krautig wachsende Pflanze kann sich bis zu einem Meter in die Höhe recken. Etwa ab August entwickelt sich ein Blütenstand, der wunderschöne Blüten treibt. Das Rhizom ist ähnlich wie bei Ingwer fleischig, aber deutlich kleiner und verzweigt sich zu knollenförmigen Nebenwurzelstöcken, die gelb bis gelborange gefärbt sind.

Wissenswertes

Kurkuma löst sich nicht im Wasser. Deshalb sollten Sie einen frisch daraus zubereiteten Tee immer gut umrühren. Die Hindi verehren die Pflanze als Symbol des Lichts und der Sonne.

Pappelknospen

Vorkommen

Pappeln (Populus) stellen eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Weidengewächse dar. Die mehr als 40 Arten finden sich rund um den Globus in gemäßigten Klimazonen. Zu den bekanntesten Vertretern gehören hierzulande die Schwarzpappel (Populus nigra) und die Silberpappel (Populus alba), deren Pappelknospen bereits in der Antike zu Heilzwecken genutzt wurden. Erstere ist allerdings immer seltener in reinerbiger Form anzutreffen, weil durch die Begradigung der Flüsse wichtige Lebensräume der Pappel verschwinden und Hybride sich immer stärker durchsetzen.

Pappeln siedeln sich am liebsten an feuchten Standorten an. Wie die verwandten Weiden wachsen sie bevorzugt an Bach- und Flussläufen, wo sie selbst gelegentlichen Überschwemmungen trotzen.

Inhaltsstoffe

Pappelknospen enthalten Populin, Salicin, ätherisches Öl, Gerbsäure, Gallussäure und Harz als Inhaltsstoffe.

Wirkweise

Das Salicin produzieren Pappeln, um sich vor Fressfeinden wie Insekten zu schützen. Im Menschen wirkt es entzündungshemmend und schmerzlindernd, ähnlich wie Aspirin. Auch antibakterielle und wundheilungsfördernde Eigenschaften soll der Inhaltsstoff aufweisen. Die Heilwirkungen der Pappelknospen machten sich die Menschen schon in der Antike zunutze und verwendeten sie zur Behandlung von Entzündungen aller Art. Hildegard von Bingen riet bei oberflächlichen Verletzungen und Hämorriden zu einem Sud aus Pappelknospen und -rinde.

Erste Studien legen auch einen Effekt bei Gelenk- und Rheumaschmerzen nahe. Erfrierungen und Sonnenbrand sollen sich mit Pappelknospen ebenfalls gut lindern lassen. Für diese äußerlichen Anwendungen lässt sich aus Pappelknospen ein Tee für Waschungen oder Bäder beziehungsweise eine entsprechende Popolium-Salbe zubereiten.

Innerlich angewendet, sollen Pappelknospen als Tee Entzündungen bekämpfen. In der traditionellen Heilkunde wurden sie auch bei Blaseninfektionen sowie bei Erkältungen und Fieber eingesetzt.

Aussehen

Kein anderer Baum schießt in unseren heimischen Breiten so schnell in die Höhe wie die Pappel. Zwischen 30 und 45 Meter reckt sich das sommergrüne Gewächs nach oben. Die Schwarzpappel bildet eine ausladende Krone aus mit am Rand gezähnten Blättern.

Im Frühjahr wachsen an den Spitzen und den Zweigen des Baumes die Pappelknospen, aus denen sich die jungen Blätter entwickeln. Die Knospen setzen sich aus mehreren Schuppenblättern zusammen. Sie duften stark balsamisch und sind von einem klebrigen Harz umhüllt. Zum Sammeln für Heilzwecke eignen sich Pappelknospen, solange sie noch geschlossen sind.

Wissenswertes

Das Harz, das die Pappelknospen überzieht, sammeln auch Bienen und verarbeiten es zu Propolis, dem Kittharz, mit dem sie ihre Bienenstöcke abdichten.